Spezialtiefbau für neues Wiener Wahrzeichen

Wien, November 2020 - Am linken Ufer der Donau unmittelbar neben der Reichsbrücke entsteht derzeit ein neues Wiener Wahrzeichen: die Danube Flats. Mit fast 180 Metern wird es der höchste Wohnturm Österreichs. Hinter dem Projekt stehen mit der S+B Gruppe und SORAVIA zwei renommierte Immobilien- und Projektentwickler. Doch bevor der Turm in die Höhe wächst, ist der i+R Spezialtiefbau gefordert: denn das Fundament fordert breites Know-how und jede Menge Erfahrung im Spezialtiefbau.

Spezialtiefbau Danube Flats

Die Fundierung des Hochhauses neben der Reichsbrücke, Kaisermühlentunnel und bestehendem Wohnhochhaus (Harry Seidl Turm) im geologisch schwierigen Uferbereich der Donau ist eine Herausforderung: „In diesem Projekt steckt alles drinnen, was der Spezialtiefbau hergibt - Gurtungen mit max. Litzenankerlasten, wasserdichte Injektionskammer für horizontale Hebungsinjektionen des Reichsbrückenwiderlagers, DSV-Schwergewichtsmauern, HDBV-Zwickelabdichtungen zwischen den Bohrpfählen, DSV-Lamellen, Nagelwände, VDW,- SOB - und Kellybohrpfähle und etliches mehr“, erzählt i+R-Bauleiter Dipl.-Ing. Adrian Krottenhammer vom i+R Spezialtiefbau, die mit den Spezialtiefbauarbeiten beauftragt ist.

Anheben der Reichsbrücke
Eine Spezialität waren beispielsweise horizontale, bis zu 45m lange Bohrungen unter das Widerlager der Reichsbrücke: „Aufgrund der Dimensionen der Baugrube kommt es dort zu prognostizierten Senkungen. Die horizontalen Bohrlöcher ermöglichen bei Bedarf Kompensationsinjektionen, um das Widerlager in diesem Bereich anzuheben“, erklärt Krottenhammer. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass das System funktioniert. Die Wiener Reichsbrücke wurde in diesem Bereich bereits ohne Probleme um acht Millimeter angehoben.

30 Meter tiefe Fundierung
Eine weitere Herausforderung brachte die Fundierung des Turms. Im Kernbereich wurden 450 Pfähle mit einem Durchmesser von 630 Millimeter 30 Meter tief abgeteuft. Dabei setzte man auf das Schneckenortbeton (SOB-Verfahren), da dieses im Vergleich zur Ramm- und Bohrpfahltechnik wesentlich Lärm-und Erschütterungsarm ausgeführt werden kann. Als Bohrgerät wurde eine Fundex 3500 von IHC eingesetzt, eine der großen Maschinen des holländischen Herstellers mit einem Einsatzgewicht von rund 130 Tonnen. i+R ist eine der wenigen Firmen in Europa, die über eine solche Maschine verfügt. Die Turmfundierung war im September abgeschlossen.

Derzeit werden im Wohn- und Plazabereich des Projekts rund 300 Pfähle mit einer Tiefe von 18 Meter und einem Durchmesser von 90 Zentimeter abgeteuft. Daneben gab es noch eine Reihe weiterer interessanter Spezial-Tiefbauarbeiten wie die wasserdichte Injektionskammer inkl. Grundwasserhaltung zur Absenkung des Wasserstandes. Für diese Arbeiten wurden Kellybohrpfähle und Brunnen mit einem Großdrehbohrgerät BG 28 H der Fa. Bauer eingesetzt.

Bis Weihnachten sollen sämtliche Tiefbauarbeiten abgeschlossen sein. Für Bauleiter Dipl.-Ing. Krottenhammer bleibt dann die Erinnerung an ein außergewöhnliches Projekt: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich je nochmals so eine große Aufgabe wie hier haben werde“, resümiert er.

Factbox

  • Bauvorhaben Danube Flats, 1220 Wien, Wagramer Straße 2
  • Nutzungen 600 Wohnungen, im Sockelgebäude soziale Nutzungen wie Kindergarten, Bäcker, Supermarkt, Cafe, Restaurant, Trafik, Nahversorger, etc.
  • Nutzfläche 42.000 m²
  • Geschosse 45
  • Höhe 180 Meter
  • Projektentwicklung S+B Gruppe/SORAVIA
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