Bautechnische Prozessbeschreibung: Wasserhaltung

Wasserhaltung © Felix Kästle

Die Maßnahmen zur Wasserhaltung dienen dazu, vorhandenes (Grund-)wasser aus der Baugrube zu entfernen und den Grundwasserspiegel unter die Baugrubensohle abzusenken. Um herauszufinden, ob mit erhöhtem Grundwasseraufkommen in der Baugrube zu rechnen ist, werden vor Baubeginn detaillierte Baugrunduntersuchungen durchgeführt. 

 

Es wird zwischen geschlossener und offener Wasserhaltung unterschieden. Welches Verfahren angewendet wird, ist unter anderem von der Baugruben-Größe, den geologischen Schichten und der Bodendurchlässigkeit abhängig. Das abgepumpte Wasser wird in Absetzbecken gesammelt bzw. im Bedarfsfall gereinigt und anschließend oberirdischen Gewässern oder der Kanalisation zugeführt.

Offene Wasserhaltung

Bei geringeren Mengen von abzupumpendem Wasser wird häufig eine offene Wasserhaltung angewendet. Über Dränagen und Pumpensümpfe wird das Grundwasser mit anfallendem Niederschlagswasser gesammelt und mithilfe von Tauchpumpen über Leitungen abgeführt. 

Die offene Wasserhaltung wird vor allem für dichte Lehm- oder Tonböden angewendet, da diese aufgrund der Festigkeit nicht zum Fließen neigen. Auch kiesige oder sandige Böden können im offenen Verfahren behandelt werden, sofern die Wassermenge gering ist. Eine komplette Trockenlegung der Baugrube wird mit einer offenen Wasserhaltung nur selten erreicht.

Geschlossene Wasserhaltung

Reicht das Abpumpen des Wassers nicht aus, kommt die geschlossene Wasserhaltung zum Tragen. Durch die Installation eines geschlossenen Rohrsystems, das aus vertikalen oder horizontalen Rohren besteht, die mit Pumpen verbunden sind, wird das Grundwasser abgepumpt. Es gibt also keinen offenen Austritt von Grundwasser aus der Baugrube. Die geschlossene Wasserhaltung ist aufwendiger und kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn der Wasserspiegel unter der Baugrube sehr hoch ist. 

 

Um den Wasserspiegel zu senken, werden vor Baubeginn Brunnen, Leitungen und Pumpen installiert. Die Absenkung erfolgt, abhängig von der Größe der Baugrube, dem Bodenaufbau und der Durchlässigkeit, entweder durch Schwerkraft oder durch ein Vakuum. In dichteren Ton- oder Schluffböden wird häufig Vakuum eingesetzt, während Kies- und Sandböden das Wasser einfach mithilfe von Schwerkraft in die Brunnen fließen lassen.

 

Geschlossene Wasserhaltungen legen eine Baugrube schnell und effektiv trocken. Wird das abgepumpte Wasser aufbereitet, kann es wieder im Umfeld der Baugrube eingeleitet werden und so zur Verbesserung der Grundwasserqualität beitragen. 

Entwässerung durch ein Vakuumanlage

Ein häufig angewendetes Verfahren der geschlossenen Wasserhaltung ist das Vakuumverfahren. Dabei werden spezielle Lanzen in den Boden eingeführt, durch Erzeugung eines Unterdrucks wird dem Boden Wasser entzogen. Nach einer Beprobung wird das abgepumpte Wasser nahe des Baugrunds dem Boden rückgeführt. 

Play

Sie haben noch Fragen?

Wir beantworten diese gerne.

Andreas Jäger

Geschäftsbereichsleitung Industriebau

Nachricht senden





Bauvorhaben:
Kontaktaufnahme:
Nachricht:


Andreas Jäger

Geschäftsbereichsleitung Industriebau

Nachricht senden





Bauvorhaben:
Kontaktaufnahme:
Nachricht:


Andreas Jäger

Geschäftsbereichsleitung Industriebau

Nachricht senden





Bauvorhaben:
Kontaktaufnahme:
Nachricht:


Avatar Andreas Jäger
Kontakt
Login Projektübersicht
Passwort vergessen?